My Guardian Heartbreaker

Der Auszug zu den neuen Welpeneltern


 

 

 

 

 

- Die V - chen melden sich zu Wort -

Jetzt ist es bald soweit: Wir ziehen aus! Richtig gelesen.
Wir werden auf ein großes Abenteuer geschickt. (Zumindest wird uns das schon seit vielen Tagen erzählt).

Anscheinend sind wir jetzt groß und stark genug unser Welpennest zu verlassen.
Unsere Tanten sind mit ihren Erziehungstipps so langsam am Ende.
Wir verlassen unsere Menschen Mamis und wir verlassen Mama Greta.

„Was? Wir müssen auch Mama Greta verlassen?“ ruft Eddie entsetzt und lässt sich geknickt auf die Hinterbeine sinken.

„Und was ist mit den Menschen Mamas? Kommen die wirklich nicht mit?“ quängelt auch Vanda.

Nur kurz darauf wirft Soba eine Frage ein, die uns alle stutzig werden lässt.
„Und was ist mit uns? Werden wir auch nicht mehr zusammen sein? Werden wir uns nie wieder sehen?“.

Stille breitet sich aus.
Wer uns kennt weiß, dass das selten vorkommt und meistens nichts gutes zu bedeuten hat, weil wir uns gerne Quatsch ausdenken, um zu Hause alle auf Trab zu halten.

Zum Beispiel hat Charles vor kurzem in unserem frisch geputzten Welpenbereich so lange in der Wasserschüssel rumgebuddelt, bis gar kein Wasser mehr darin war!
Ihr könnt euch vorstellen wie es danach bei uns ausgesehen hat.
Man waren die Menschen Mamis da kurz fassungslos, aber wir haben ganz genau gesehen, dass sie darüber schmunzeln mussten. Vielleicht nicht ganz so sehr wie wir, aber wir mussten das Chaos schließlich auch nicht beseitigen.

Nur ein paar Tage später, waren wir wieder ganz still und haben uns etwas Neues überlegt.
Wir wollten im Garten mal austesten, wie lange wir Tante Graciva ärgern können, bis sie uns ganz dolle schimpft.
Nur Nox und Monti haben sich das im Endeffekt getraut.
Am meisten Ärger hat dann Monti bekommen. Er wurde von Tante Graciva ermahnt und ist dann ganz schnell zur Menschen Mama gelaufen, um sich trösten zu lassen.

Oh und einmal, haben wir das Tor unseres Welpenbereich‘s geknackt und sind dann alle einfach die Rampe hoch ins Wohnzimmer gerannt.
Wir hatten sowieso keine Lust mehr auf den Garten.

Das sind nur drei Beispiele von vielen Dingen, die wir hier schon angestellt haben, um uns das Leben etwas lustiger zu machen.
Wir haben jetzt nämlich soooo viel Power und müssen die irgendwie los werden.
Wahrscheinlich wäre unsere Mama Greta das ein, oder andere mal am liebsten im Erdboden versunken, aber welche Kinder machen denn bitte keinen Quatsch?

Tja. Um wieder auf den Punkt zu kommen… .
Gerade sind wir nicht ruhig, weil wir uns einen weiteren Streich überlegen, sondern weil uns klar geworden ist, was unser Aufzug zu bedeuten hat.

Wir werden nicht mehr zusammen sein.
Wir werden Mama Greta schrecklich vermissen.
Wir werden unsere Menschen Mamis vermissen.
Wir werden sogar unsere strengen Tanten vermissen.
Wir werden einfach alles vermissen.
Schließlich sind wir hier aufgewachsen. Hier haben wir so vieles kennengelernt und erlebt.

Und jetzt…

Wie soll das alles werden?
Wie stellen die Menschen sich das vor?
Was wird von uns erwartet?
Müssen wir plötzlich ganz brav sein?
Werden wir ganz dolle geschimpft, wenn wir mal frech sind, oder das Pipi nicht mehr halten können und es auf den Teppich geht?

„Wisst ihr eigentlich, wie unbegründet all eure Sorgen sind?“.

Die Frage lässt uns aufsehen.
Neugierig heben wir die geknickten Köpfe und sehen uns erst gegenseitig an, dann um uns herum.
Wer hat das gesagt?

„Ihr habt nur einen Bruchteil von dem gesehen, was euch noch bevor steht. Es gibt noch so vieles zu entdecken!“.

Wieder diese Stimme. Das wird uns jetzt echt zu gruselig. Dagegen müssen wir etwas unternehmen.

Ganz vorsichtig wagt Nox zu fragen: „Wer spricht da mit uns? Wo bist du?“.

„Schaut doch mal nach oben, ihr Kokosnüsse! Ich bin hier!“.

Das lassen wir uns nicht zwei mal sagen. Sofort heben wir die Blicke noch weiter an und erstarren.

„Micky? Oh Micky! Wie schön dich zu sehen!“ rufen wir alle gleichzeitig.

Über uns, zwischen den Wolken, spickt der helle Kopf unseres Bruders hervor. Er schaut auf uns hinab und lacht, weil wir ihn endlich bemerkt haben.

„Das hat aber ganz schön lange gedauert“ spricht er immer noch lachend zu uns.

Wir können es immer noch nicht fassen. Wir hätten nicht damit gerechnet Micky jemals wieder zu sehen. Aufgeregt wackeln unsere Schwänzchen hin und her, während wir von einem Pfötchen auf das andere tänzeln. Wir haben so viele Fragen an ihn.

„Micky, wie geht es dir?“
„Wo bist du?“
„Fühlst du dich alleine?“
„Wir denken jeden Tag an dich. Vermisst du uns auch so sehr wie wir dich?“

Das sind nur ein paar von so viel mehr Fragen die uns schon lange auf der Zunge liegen.

Nun kommt auch Mama Greta dazu. Die Tränen der Rührung glitzern in ihren Augen. Zum ersten Mal seit so vielen Wochen, sind wir wieder alle zusammen.
Mama gibt jedem von uns einen Kuss und setzt sich dann zu uns ins Gras. Ihren Kopf zu Micky angehoben.

„Es geht mir gut, da wo ich bin. Natürlich vermisse ich euch schrecklich und ich denke oft an euch, aber ich habe hier oben viele Freunde gefunden und bin nie alleine. Wenn ihr doch nur sehen könntet, was ich schon alles gesehen habe. Vor euch liegt ein wundervolles, aufregendes Leben. Auch ihr werdet noch viele neue Freunde kennenlernen und müsst niemals alleine sein!“.

Micky schwebt auf uns zu. So weit, bis er sich zu uns ins Gras setzen kann. Er sieht ein bisschen verschwommen aus und trotzdem noch wie unser Bruder.

„Ich habe bei all euren Familien vorbei geschaut und sie ganz genau unter die Lupe genommen. Ich kann euch sagen, ihr werdet alle ein ganz tolles Leben haben. Eure Familien empfangen euch mit offenen Armen und ganz viel Liebe. Sie warten schon so lange auf euch. Macht euch keine Sorgen. Ich, Mama Greta und die Menschen Mamis sind immer für euch da und passen auf euch auf“.

Wieder schauen wir uns alle an. Dann zu Mama Greta. Sie nickt einverstanden mit dem was Micky uns erzählt hat und spricht: „Es wird alles gut. Eines Tages werden wir uns alle wieder sehen. Freut euch auf die Zeit, die jetzt vor euch liegt“.

Uns fällt ein Stein vom Herzen. Tatsächlich schwankt unsere Angst nun in Neugierde um und wir sind gespannt auf das, was uns als Nächstes erwartet.
Die verbleibende Zeit wollen wir noch mit Quatsch, wilden spielen und ganz viel kuscheln verbringen.


 

26.06.2022

 

Der Auszug hat begonnen...

 

 

 

 

 

Soba

 

 

Eddie

 

 

Nox

 

 

 

Vanda

 

 

Monti

 

 

Charles